Nazificatie van de academische gemeenschap in Duitsland, 1933-1940 (P.M. van Gent)

 

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Bijlagen

 

Bijlage 1: De twaalf thesen ‘wider den undeutschen Geist’, zoals verschenen in de Frankfurter Zeitung (25 april 1933)*

 

1. Sprache und Schrifttum wurzeln im Volke. Das deutsche Volk trägt die Verantwortung dafür, daß seine Sprache reiner und unverfälschter Ausdruck seines Volkstums sind.

 

2. Es klafft heute ein Widerspruch zwischen Schrifttum und deutschem Volkstum. Dieser Zustand ist eine Smach.

 

3. Reinheit von Sprache und Schrifttum liegt an dir! Dein Volk hat dir die Sprache zur treuen Bewahrung übergegeben.

 

4. Der Jude kann nur jüdisch denken. Schreibt er deutsch, dann lügt er. Der Deutsche, der deutsch schreibt, aber undeutsch denkt, ist ein Verräter! Der Student, der undeutsch spricht und schreibt, ist außerdem gedankenlos und wird seiner Aufgabe untreu.

 

6. Wir wollen die Lüge ausmerzen. Wir wollen den Verrat brandmarken, wir wollen für den Studenten nicht Stätten der Gedankenlosigkeit, sondern der Zucht und der politischen Erziehung.

 

7. Wir wollen den Juden als Fremdling achten, und wir wollen das Volkstum ernst nehmen.

 Wir fordern deshalb von der Zensur:

Jüdische Werke erschienen in Hebräischer Sprache. Erscheinen sie in Deutsch, sind sie als Übersetzung zu kennzeichnen.

Deutsche Schrift steht nur Deutschen zur Verfügung. Der undeutsche Geist wird aus öffentlichen Büchereien ausgemerzt

 

8. Wir fordern vom deutschen Studenten Willen und Fähigkeit zur selbständigen Erkenntnis und Entscheidung.

 

9. Wir fordern vom deutschen Studenten den Willen und die Fähigkeit zur Reinerhaltung der deutschen Sprache.

 

10. Wir fordern vom deutschen Studenten den Willen und die Fähigkeit zur Überwindung des jüdischen Intellektualismus und der damit verbundenen liberalen Verfallserscheinungen im deutschen Geistesleben.

 

11. Wir fordern die Auslese von Studenten und Professoren nach der Sicherheit des Denkens im deutschen Geistesleben.

 

12. Wir fordern die deutsche Hochschule als Hort des deutschen Volkstums und als Kampfstätte aus der Kraft des deutschen Geistes.

 

 

Die Deutsche Studentenschaft

 

 

Bijlage 2: De vragenlijst die de medewerkers van de universiteiten moesten invullen naar aanleiding van de invoering van het Gesetz zur Wiederherstellung des Berufbeamtengesetzes*

 

1. Vor- und Zuname:

 

2. Berufsstellung mit genauer Bezeichnung:

 

3. Geburtstag und Geburtsort:

 

4. Institute, Seminar, Klinik (der Beschäftigung):

 

5. Staatsangehörigkeit:

  1. Heute:

  2. Bei der Geburt:

 

6. a. Wann eingetreten:

  1. Inwiefern fehlt die für die Stellung vorgeschriebene übliche Vorbildung?:

 

7. a. Rassezugehörigkeit der vier Grosseltern:

  1. Seit wann im Beamten- oder Angestelltenverhältnis:

  2. Teilnahme am Weltkrieg an der Front:

  3. Truppenteil:

  4. Letzter Dienstgrad:

  5. Kriegsauszeichnungen:

  6. Sind Vater oder Söhne im Weltkrieg gefallen?:

 

 

Münster (Westf.), den ….. 193…

 

 

 

Bijlage 3: De officiële reactie van de universiteit te Münster op de periode van het Derde Rijk, zoals verschenen in Amtliche Bekanntmachungen der Westfälische Wilhelms-Universität Münster d.d. 5 februari 2002.

 

 

Neuveröffentlichung

Erklärung der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu Maßnahmen der Universität während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft

 

Die Westfälische Wilhelms-Universität, in dem Bewusstsein,

- dass auch durch Organe der Universität in den Jahren der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945 im Namen der Universität aus politischen und rassischen Gründen oder Motiven an Mitgliedern und Angehörigen der Universität Unrecht begangen worden ist, indem: Doktorgrade entzogen, Relegationen von Studierenden vorgenommen und Verfolgungen, die zu Entlassungen, Vertreibungen oder Gefährdungen von Leib und Leben geführt haben, eingeleitet worden sind;

und durch Organe der Universität begangen worden ist, indem “Zwangsarbeiter” als Arbeitskräfte eingesetzt wurden.

- dass eine Korrektur des begangenen Unrechts heute nicht mehr möglich ist und dass sich die Universität deshalb von der eigenen Schuld nicht durch einen einmaligen Akt befreien kann und

- dass die Aufklärung dieser Vorgänge, die Auseinandersetzung mit ihnen und die Übernahme der Verantwortung für das von ihr verübte Unrecht von der Universität mehr als ein halbes Jahrhundert versäumt worden ist,

stellt Folgendes fest:

 

Diese Akte der politischen Verfolgung verletzen die Menschenrechte. Sie sind willkürlich, menschenverachtend und einer Universität unwürdig. Sie widersprechen zutiefst den humanistischen Idealen, denen sich die Westfälische Wilhelms-Universität Münster verpflichtet fühlt. Die Universität hat sich an die Opfern dieser Willkürmaßnahmen mitschuldig gemacht und bekennt sich voller Scham zu ihrer Verantwortung.

 

Die Universität erklärt dementsprechend:

 

Die in den Jahren 1933 bis 1945 durch Akte der politischen Willkür erfolgten Entziehungen von Doktorgraden sowie die Relegationen von Studierenden sind nichtig. In diesen und in den Fällen der Verfolgungen sieht die Universität es als ihre Aufgabe an, die individuellen Fälle aufzuklären und in jedem Einzelfall darauf hinzuwirken, dass das Recht wiederhergestellt wird. Auch die an den “Zwangsarbeitern” geschenenen Unrechtsmaßnahmen müssen aufgeklärt werden.

 

Die Universität stellt fest, dass die in den Jahren 1933 bis 1945 aus ‘rassischen’ und politischen Gründen erfolgten Entlassungen von den Mitgliedern und Angehörigen der Universität nichtig sind:

 

Prof. Dr. Eugen Lerch

Prof. Dr. Friedrich Münzer

Prof. Dr. Otto Piper

Pflegerin Rosa Salomon

Dr. Friedrich Sartorius

Prof. Dr. Josef Schmidlin

Prof. Dr. Otto Schmitz

Prof. Dr. Georg Schreiber

Dr. Balduin Schwarz

Prof. Dr. Wilhelm Stählin

Dr. Georg Stefansky

Prof. Dr. Walter Stempell

Dr. Benno Strauß

Dr. Karl Adler

Dr. Konrad Ameln

Prof. Dr. Heinrich Behnke

Prof. Dr. Friedrich Werner Buck

Dr. Walter Erman

Prof. Dr. Hermann Freund

Bilbiotheksrat Günther Goldschmidt

Prof. Dr. Richard-Helmuth Goldschmidt

Ref. Ernst Goose

Prof. Dr. Emil Hannig

Prof. Dr. Alfred Heilbronn

Prof. Dr. Heinrich Herzog

Dr. Ernst Isay

Prof. Dr. Ernst Jacobi

Prof. Dr. Otto Janssen

Prof. Dr. Ferdinand Kerner

Prof. Dr. Karl Lehmann-Hartleben

Prof. Dr. Richard Woldt

 Prof. Dr. Aurel von Szily

Prof. Dr. Leopold von Ubisch

Prof. Dr. Hans-Emil Weber

Prof. Dr. Heinrich Weber

 

In der Gruppe der Studenten sind zwei Fälle politisch motivierte Maßnahmen namentlich bekannt. Es handelt sich um stud. phil Otto Zielke, der aus der Universität ausgeschlossen wurde, und um stud. rer.-nat. Bernhard Rühlander, der einen Verweis erhielt. Daüber hinaus wurden im Jahr 1935 zehn der damals 3.662 in Münster immatrikulierte Studierenden wegen ‘nichtarischer Abstammung’ aus der Universität ausgeschlossen. Die Namen der betroffenen sind bisher nicht bekannt. Das Rektorat ist darum bemüht, die fehlenden Namen noch zu ermitteln.

 

Diese Erklärung gilt auch für die Fälle, die zukünftig aufgedeckt und bekannt werden.

 

 

 

Beschlüsse des Senats der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in den Sitzungen am 12. Juli 2000, am 22. November 2000 und am 19. Dezember 2001

 

 

Lijst van archivalia

 

Universitätsarchiv Münster (UAMS)

 

Neue Universität

 

Bestand 4: A I 7 spec. Bd. 1, 2 en 3 ‘Der Rektor und seine Wahl’

 A 1 9 Bd. 6

B I nr. 11 spec. ‘Besetzung von Lehrstühlen, 1911-1937’

B I nr. 11 spec. Bd. 3 ‘Satzungsangelegenheit, 1937-1942’

B I 11 Anl. 1 Bl. 1-107 ‘Wiederbesetzung der Professur von Von

Ubisch (Zoöl.), 1935-1940’

E II ‘Studentenschaft’ Bd. 1, 1920-1934

E II 7 gen., Bd. I ‘Politisches, 1890-1940’

E II 7 spec. Bd II (1932-1934) en III (1934-1939) ‘Politisches’

G I 2 Bd. II (1926-1935) en III (1936-1942)

‘Rektorenkonferenz/Protokolle’

 

Bestand 5: nr. 863 (Von Klocke)

 

Bestand 9: Kurator-Dienstakten: Fach 13 nr. 10 Bd. 2 ‘Historisches Seminar,

1906-1937’

Fach 41 nr. 9a Bd. 1 ‘Nichtwissenschaftliche

Leistungen zur Erlangung der Dozentur, 1936-1939’

 

Kurator: Fach 42: nr. 1d

Personalakten (PA): nr. 7 (Münzer), Bd. 1

nr. 365 (Von Verschuer), Bd. 1: 1966-1971.

nr. 3561 (Von Verschuer), Bd. 2: 1935- 1936.

nr. 3597 (Von Klocke)

 

Phil. Fak.: Personalakten: nr. 3 (Von Klocke), Bd. 1

 

            Rektorat: A I 6 spec. Bd. 3 ‘Akademischer Senat, 1930-1939’

E II 8 spec.‘Studentenschaft, 1934-1938’.

 

 

 

Literatuurlijst

 

 

 

Anderson, M.S., The ascendancy of Europe, 1815-1914 (Londen/New York 1995).

Behnke, H., Semesterberichte. Ein Leben an deutschen Universitäten im Wandel der Zeit

(Göttingen 1978).

Boockmann, H., Wissen und Widerstand. Geschichte der deutschen Universität (Berlijn

1999).

Boterman, F., Moderne geschiedenis van Duitsland 1800-1990 (Amsterdam 1996)

Broszat, M., Der Staat Hitlers. Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassung

(München 1969).

Breisach E., Historiography. Ancient, medieval and modern (Chicago/Londen 1994).

Feldt, H., ‘P. Weindling: Health, race and German politics between national unification

and Nazism, 1870-1945’ in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 4 (1992)

Grüttner, M., Studenten im Dritten Reich (Paderborn 1994).

Guibernau, M., Nationalisms. The nation-state and nationalism in the twentieth century

(Cambridge 1996).

Harms, B., Universitäten, Professoren und Studenten in der Zeitenwende. Vornehmlich

vom Standpunkt der Staatswissenschaften (Berlijn 1936).

Hartshorne, E.Y., The german universities and national socialism (Cambridge

Massachusetts 1937).

Heidegger, M., Die Selbstbehauptung der deutschen Universität (oratie; Freiburg i. Breisgau 1933).

Heiber, H., Universität unterm Hakenkreuz. Der Professor im Dritten Reich. Bilder aus

dem akademischen Provinz, Teil I (München 1991).

Heiber, H., Universität unterm Hakenkreuz. Die Kapitulation der Hohen Schulen. Das

Jahr 1933 und seine Themen, Band 2, Teil II (München 1994).

Hermann, A., ‘Naturwissenschaft und Technik im Dienste der Kriegswissenschaft’ in: J.

Tröger (ed.), Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 157-167.

Hörster-Philipps, U. en B. Vieten, ‘Die Westfälische Wilhelms-Universität beim

Übergang zum Faschismus. Zum Verhältnis von Politik und Wissenschaft, 1929-1935’ in: 200 Jahre zwischen Dom und Schloss. Ein Lesebuch zur Vergangenheit und Gegenwart der Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Münster 1980) 77-98.

Die Humboldt Universität: gestern – heute – morgen (Berlijn 1960).

Jarausch, K.H., Deutsche Studenten 1800-1970 (Frankfurt 1984).

Kater, M.H., ‘Studenten auf dem Weg in den Nationalsozialismus’ in: J. Tröger,

Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 26-37.

Kater, M.H., ‘Professoren und Studenten im Dritten Reich’ in: Archiv für

Kulturgeschichte 67 (1985) afl. 2.

Kirchner, W., ‘Ursprünge und Konsequenzen der rassistischer Biologie’ in: J. Tröger,

Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 77-91.

Kneppe, A. en J. Wiesehöfer, Friedrich Münzer. Ein Althistoriker zwischen Kaiserreich

und Nationalsozialismus (Bonn 1983).

Kossinna, G., Die deutsche Vorgeschichte; eine hervorragend nationale Wissenschaft

(achtste druk; Leipzig 1941).

Kühnl, R., ‘Reichsdeutsche Geschichtswissenschaft’ in: J. Tröger, Hochschule und

Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 92-104.

Lenz, F., ‘Rassenhygiene (Eugenik)’ in: Handbuch der Vererbungswissenschaft 3 (1932).

Maier, H., ‘Nationalsozialistische Hochschulpolitik’ in: Die deutsche Universität im

Dritten Reich. Eine Vortragsreihe der Universität München (München 1966) 71-102.

Michaelis, C., H. Michaelis en W.O. Somin, Die braune Kultur. Ein Dokumentenspiegel

(Zürich 1934).

Möller, H., ‘Nationalsozialistische Wissenschaftsideologie’ in: J. Tröger (ed.),

Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 65-76.

Möller, H., Exodus der Kultur. Schriftsteller, Wissenschaftler und Künstler in der

Emigration nach 1933 (München 1984).

Mosse, G.L., The culture of western Europe. The nineteenth and twentieth centuries

(Colorado 1988).

Müller, K.-A. von, Vom alten zum neuen Deutschland (Stuttgart 1938).

Narr, K.J., ‘Ur- und Frühgeschichte’ in: H. Dollinger (ed.), Die Universität Münster,

1780-1980 (Münster 1980) 421-423.

Pascher, J., ‘Das Dritte Reich, erlebt an drei deutschen Universitäten’ in: Die deutsche

Universität im Dritten Reich. Eine Vortragsreihe der Universität München (München 1966) 45-70.

Pöppinghege, R., Absage an die Republik. Das politische Verhalten der Studentenschaft

der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster 1918-1935 (Münster 1994).

Pott, K., ‘Universitätsstatistik in Zahlen und Graphiken’ in: H. Dollinger (ed.), Die

Universität Münster,1780-1980 (Münster 1980) 181-194.

Reimann, B.W., ‘Die Selbst-Gleichschaltung der Universitäten 1933’ in: J. Tröger,

Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 38-52.

Ribbegge, W., Geschichte der Universität Münster. Europa in Westfalen (Münster 1985).

Ringer, F.K., The decline of the german mandarins. The german academic community,

1890-1933 (Cambridge Massachusetts 1969).

Roegele, O.B., ‘Student im Dritten Reich’, Die deutsche Universität im Dritten Reich.

Eine Vortragsreihe der Universität München (München 1966) 135-174.

Schwabe, K., Wissenschaft und Kriegsmoral. Die deutschen Hochschullehrer und die

politischen Grundfragen des Ersten Weltkrieges (Göttingen 1969).

Sperber, J., The european revolutions, 1848-1851 (Cambridge 1994).

Spranger, E., ‘Mein Konflikt mit der Nationalsozialistischen Regierung 1933’ in:

Universitas: Zeitschrift für Wissenschaft, Kunst und Kultur 10 (1955).

Steveling, L., Juristen in Münster. Ein Beitrag zur Geschichte der Rechts- und

Staatswissenschaftlichen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität (dissertatie universiteit Münster; Münster i. Westf. 1999).

Strauss, H.A., ‘Wissenschaftler in der Emigration’ in: J. Tröger, Hochschule und

Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 53-64.

Verschuer, O. Frhr. von, ‘Vererbungslehre und Rassenhygiene’ in: Ernst Bach (ed.), Das

Studium der Medizin (Heidelberg 1943).

Weindling, P., Health, race and German politics between national unification and

nazism, 1870-1945 (Cambridge 1989).

Werner, K.F., Das NS-Geschichtsbild und die deutsche Geschichtswissenschaft (Stuttgart

1967).

Wuttke, W., ‘Heilen und Vernichten in der nationalsozialistischen Medizin’ in: J. Tröger,

Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich (Frankfurt 1984) 142-156.

 

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* Opgenomen in: Michaelis, Die braune Kultur, 152-153.

* UAMS Kurator Fach 42 nr. 1d.; niet gedateerd.